Wir erklären Dir:
So funktioniert der Bewerbungsprozess – Schritt für Schritt

  • 1.

    Die Bewerbung

Zuerst einmal zu den Basics: Um einen Ausbildungsplatz zu bekommen, musst Du Dich bewerben. Die meisten Arbeitgeber verlangen keine ausgedruckte Bewerbung mehr und Du kannst Deine Daten und Dokumente in digitaler Form versenden – allerdings bestehen noch rund 25 Prozent der Unternehmen auf eine klassische Bewerbung per Post. Wenn in der Stellenanzeige des Ausbildungsplatzes explizit darauf hingewiesen wird, die Bewerbung per Post zu schicken oder ausschließlich eine Postadresse angegeben ist, solltest Du Deine Bewerbung in gedruckter Form anfertigen. Das ist gar nicht so aufwändig, wenn Du die Basisdokumente Deiner Bewerbung für einen Ausbildungsplatz schon in digitaler Form angefertigt hast – dazu zählen unter anderem Dein Anschreiben und Dein Lebenslauf.

Für die klassische Bewerbung und für die Onlinebewerbung brauchst Du folgende Bewerbungsdokumente:

  • Grafik-Striche-Ausbildungsoffensive-türkis

    Anschreiben/Motivationsschreiben

  • Grafik-Striche-Ausbildungsoffensive-türkis

    Lebenslauf

  • Grafik-Striche-Ausbildungsoffensive-türkis

    Bewerbungsfoto (nicht zwingend, nur auf freiwilliger Basis)

  • Grafik-Striche-Ausbildungsoffensive-türkis

    letztes Schulzeugnis

  • Grafik-Striche-Ausbildungsoffensive-türkis

    Praktikumsbestätigungen und eventuell Teilnahmebestätigungen von Kursen, Seminaren, Fortbildungen oder das BerufsCheck(me)-Zertifikat

  • Grafik-Striche-Ausbildungsoffensive-türkis

    nur für klassische Bewerbungen in Papierform: Bewerbungsmappe und eventuell ein Deckblatt

Mache Dir bei Deinen Bewerbungen immer bewusst: Das Bewerbungsschreiben ist Deine Visitenkarte. Sie muss daher einerseits den formalen „Regeln“ für Anschreiben entsprechen, sollte andererseits aber auch Deine Persönlichkeit rüberbringen. Ein guter Lebenslauf ist Deine Eintrittskarte zum Vorstellungsgespräch. Viele Bewerber*innen unterschätzen diesen – er ist genauso wichtig wie das Anschreiben.

Gerne geben wir Dir noch weitere Tipps rund um das Anfertigen von Bewerbungen!

Klassische Bewerbung auf Papier

Für die klassische Bewerbung brauchst Du Deine Basisdokumente (Anschreiben, Lebenslauf, Anlagen) und eventuell noch ein Deckblatt in gedruckter Form. Zeugnisse und Zertifikate, die Du noch nicht eingescannt hast, kannst Du auch kopieren. Damit nichts verloren geht und alle Papiere ordentlich sortiert beim Empfänger ankommen, verwendest Du für Deine Unterlagen eine Bewerbungsmappe. Diese packst Du in einen Umschlag und bringst ihn zur Post oder wirfst ihn in den Briefkasten.

Damit Deine Bewerbungsunterlagen einen guten Eindruck machen, kannst Du diese Checkliste durchgehen:

  • Kontrolliere unbedingt jedes Dokument nach dem Druck noch einmal einzeln, bevor Du dieses in die Bewerbungsmappe einsortierst. Schiefe oder schlecht lesbare Ausdrucke machen bei Deinem potenziellen Arbeitgeber keinen guten Eindruck.

  • Achte auf die richtige Reihenfolge der Dokumente. In der Bewerbungsmappe liegt oben auf das Deckblatt und dann folgt das Bewerbungsschreiben. Als nächstes kommt der Lebenslauf, das Motivationsschreiben und zuletzt die Anlagen, wie beispielsweise Dein Zeugnis.

  • Unterschreibe bei Deiner ausgedruckten Bewerbung Dein Bewerbungsanschreiben und Deinen Lebenslauf erst nach dem Ausdrucken mit Kugelschreiber, Füller oder Fineliner.

  • Setze Deine Unterschrift locker und unverkrampft unter die Dokumente. Falls Deine Schrift sehr unleserlich ist, kannst Du Deinen Vor- und Zunamen in Anschreiben und Lebenslauf daruntersetzen.

  • Achte vor dem Ausdrucken auf das korrekte Datum, sowohl in Deinem Anschreiben als auch in Deinem Lebenslauf.

  • Um Deine klassische Bewerbung zu verschicken, brauchst Du einen ausreichend großen Umschlag (größer als DIN A4) mit Kartonrücken.

Onlinebewerbung

Die meisten Unternehmen wünschen sich von ihren Bewerber*innen eine Onlinebewerbung. Diese hat viele Vorteile für Dich: Du sparst Kosten für Bewerbungsmappe, Ausdrucke und Kopien, Umschlag und Porto. Außerdem kommt Deine digitale Bewerbungsmappe sofort bei Deinem zukünftigen Ausbildungsbetrieb an.

Darauf solltest Du bei einer Onlinebewerbung achten:

Beim Anlegen und Bearbeiten der Dokumente für Deine Onlinebewerbung musst Du gut darauf achten, jedes einzelne Dokument sauber zu benennen und so abzuspeichern, dass Du auch am nächsten Tag die richtige Version wiederfindest. Mache Dir die Mühe und nutze ausführliche Dateinamen, wie
„Lebenslauf_DATUM“ Anschreiben_UNTERNEHMEN_DATUM“. Denke auch immer daran, dass alle Dokumente Deiner digitalen Bewerbungsmappe gut lesbar und zum Ausdrucken geeignet sein sollten. Lege deshalb alles im DIN-A4-Format an und achte auf eine ausreichende Auflösung. Viele Personalverantwortliche in Unternehmen drucken sich Onlinebewerbungen aus, um sie im Team zu besprechen.

Vom Anschreiben bis zu den Zeugnissen – alle Dateien Deiner digitalen Bewerbungsmappe müssen natürlich für alle Adressaten zu öffnen sein. Deshalb erstellst Du am besten PDF-Dateien Deiner Textdokumente und Deiner Scans. Die Größe der Mailanhänge sollte dabei zusammen 3 MB nicht überschreiten.

Videobewerbung

Wenn Du bei einem Unternehmen richtig Eindruck machen und die Personalverantwortlichen überraschen möchtest, bietet Dir die Videobewerbung eine tolle Möglichkeit dazu. Was ist eine Videobewerbung? Bei einer solchen versuchst Du innerhalb von circa zwei Minuten mit einem selbst aufgenommenen Video von Deiner Person zu überzeugen. Wichtig dabei ist, dass Dein Bewerbungsvideo aussagekräftig und gut zu verstehen ist.

Beachte außerdem unbedingt, dass eine Videobewerbung die restlichen Bewerbungsunterlagen nicht ersetzt. Ein Lebenslauf, ein Anschreiben und Zeugnisse müssen mit dem Bewerbungsvideo mitgeschickt werden.

Probiere es doch einfach mal aus!

  • 2.

    Das Auswahlverfahren

Das Auswahlverfahren eines Unternehmens für eine offene Ausbildungsstelle erfolgt meistens in mehreren Stufen: Deine Bewerbungsunterlagen werden gesichtet und auf dieser Grundlage wird entschieden, wer zum Einstellungstest oder Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Oft wird auch ein schriftliches Testverfahren durchgeführt und anschließend entschieden, wer zur nächsten Runde eingeladen wird.

Wie kannst Du Dich auf das Auswahlverfahren vorbereiten?
Das solltest Du für mögliche Tests beherrschen:

Testbereich Mathematik

  • Arithmetik, Algebra und Funktionen: mit gewöhnlichen Brüchen und Dezimalbrüchen rechnen, Grundrechenarten mit natürlichen Zahlen beherrschen, mit negativen Zahlen und Klammertermen rechnen, Äquivalenzumformungen durchführen, mit einfachen Formeln aus Geometrie, Physik, Technik und Ökonomie umgehen können, Formeln umformen, Abbildungen im Koordinatensystem zeichnen und konstruieren
  • Prozent- und Zinsrechnung: proportionale und antiproportionale Zuordnungen erkennen, Dreisatz- und Prozentrechnung sachgerecht verwenden, Zinsen berechnen.
  • Geometrie: Flächen konstruieren und berechnen, Körper-Oberflächen und Volumen berechnen, Figuren auf Ähnlichkeit untersuchen, mit Flächen und Körpern gedanklich operieren.

Testbereich Deutsch

  • Sprechen: Sachverhalte klären, Informationen zusammenfassen, sich konstruktiv am Gespräch beteiligen, die eigene Meinung begründet vertreten, Vorstellungsgespräche führen
  • Schreiben: Rechtschreibung beherrschen, Computer als Schreibmittel nutzen, Texte konzipieren (Lebenslauf, Bewerbung, Protokoll), mit Textbelegen umgehen
  • Leseverstehen: verschiedene Lesetechniken beherrschen, Wortbedeutungen erklären, literarische Texte verstehen und nutzen, Sach- und Gebrauchstexte verstehen und nutzen
  • Sprache und Sprachgebrauch: Sprachebenen unterscheiden, Textbeschaffenheit analysieren und reflektieren
  • 3.

    Das Bewerbungsgespräch

  • 3.

    Das Bewerbungs-
    gespräch

Deine Bewerbung war erfolgreich und Du wirst von einem oder mehreren Unternehmen zum Vorstellungsgespräch eingeladen?
Herzlichen Glückwunsch! Du hast es in die zweite Runde geschafft! Auf das persönliche Bewerbungsgespräch, ob vor Ort oder online, solltest Du Dich gut vorbereiten.

Was musst Du bei einem Vorstellungsgespräch beachten? Von typischen Fragen im Bewerbungsgespräch wie „Warum möchtest Du genau diese Ausbildung machen?“ bis hin zur Selbstpräsentation: Mit einer guten Vorbereitung kannst Du diese Fragen mit einem sicheren Gefühl beantworten. Höre bei den Fragen gut zu und überlege Dir in Ruhe eine passende Antwort.

So kommst du beim Vorstellungsgespräch gut an

Es ist völlig normal, aufgeregt oder nervös zu sein – schließlich geht es um Deine Zukunft. Denke immer daran, dass Du vom Unternehmen eingeladen wurdest. Deine Bewerbung ist also schon mal gut angekommen. Das heißt auch: Die Personalverantwortlichen und Ausbilder*innen, betrachten Dich als eventuelle*n zukünftige*n Mitarbeiter*in.

Wichtig ist, dass Du im Bewerbungsgespräch auf die allgemeinen Höflichkeits- und Anstandsregeln achtest, Dich ausreichend auf das Gespräch vorbereitest und sonst einfach Du selbst bist – Deine Persönlichkeit zählt. Selbstverständlich musst Du pünktlich zu Deinem Bewerbungsgespräch erscheinen, am besten rund 10 Minuten früher. Bei der Anreise zu Deinem Vorstellungsgespräch baust Du am besten einen großzügigen Zeitpuffer ein, um auf Verzögerungen wie Stau, Busverspätung und ähnliches vorbereitet zu sein. Wenn Du viel zu früh ankommen solltest (mehr als 15 Minuten), wartest Du noch ein bisschen oder gehst spazieren. Das hilft auch gegen Nervosität.

Deine Unterlagen für das Bewerbungsgespräch

Auch hier zählt eine gute Vorbereitung: Habe für das Gespräch immer einen Block oder ein Notizbuch und einen Kugelschreiber dabei, um wichtige Dinge oder Fragen sofort mitschreiben zu können. Auch wenn Du vom Unternehmen sicher Utensilien zur Verfügung gestellt bekommst, machst Du einen guten Eindruck, wenn Du auf alles vorbereitet bist.

Nimm auch das Einladungsschreiben beziehungsweise die ausgedruckte Einladungs-E-Mail des Unternehmens mit in das Bewerbungsgespräch. Lege alle Deine Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Praktikumsbescheinigung und so weiter) in Deine Tasche, auch wenn Du sie schon geschickt hast. Falls Dir ein Personalfragebogen zugeschickt wurde, bringst Du ihn ausgefüllt zum Vorstellungsgespräch mit. Wichtige eigene Fragen zum Unternehmen und/oder zur Ausbildung notierst Du Dir vorher auf einem Zettel oder Block.

  • 4.

    Die Entscheidung für eine Zu- oder Absage

Du hast eine Zusage erhalten?

Klasse! Wenn Du von einem (oder mehreren) Unternehmen eine Zusage für einen Ausbildungsplatz erhalten hast, musst Du Dich entscheiden, ob Du dieses Angebot annimmst oder ablehnst.

Bei einer Annahme des Ausbildungsplatzes bedankst Du Dich, machst eine Zusage und fragst nach den weiteren Details wie Ausbildungsvertrag, Beginn, Treffpunkt am ersten Tag und so weiter.

Vielleicht hast Du aber mehrere Angebote erhalten – dann musst Du den Unternehmen absagen, gegen die Du Dich entschieden hast. Auch wenn es unangenehm ist, einem Arbeitgeber eine Absage zu schicken: Entscheidend ist, dass Du diese höflich formulierst, um Deinem Ruf nicht zu schaden.

Es klappt nicht gleich mit einem Ausbildungsplatz?

Lass Dich nicht entmutigen und versuche den Gründen dafür auf die Spur zu kommen. Gerne schauen wir uns zum Beispiel Deine Bewerbungsunterlagen mit Dir zusammen an.

 

Beratungsmöglichkeiten für Dich - Du stehst nicht alleine da

Wenn Du Fragen zu einzelnen Berufen hast oder Dir noch nicht ganz sicher bist, dann ruf einfach unsere Ausbildungsberater*innen an.

Weitere Ansprechpartner*innen findest Du auch auf unserer Kontaktseite.